HAKOMI ist eine achtsamkeitsbasierte, körperorientierte Form der Psychotherapie. Sie wurde Hakomi wurde in den 1970er Jahren von Ronald S. Kurtz (1943-2011) in den USA als Antwort auf die Grenzen der traditionellen gesprächsbasierten und kognitiven Formen der Psychotherapie entwickelt. Wir bei Evolute Institute haben die Erfahrung gemacht, dass Hakomi östliche Philosophien und Weisheitstraditionen einerseits und westliche Psychologie andererseits zu einem neuen, effektiveren psychotherapeutischen Ganzen verschmilzt. Dieser Artikel befasst sich mit der synergetischen Beziehung zwischen Hakomi und psychedelisch unterstützter innerer Arbeit und zeigt auf, wie sich diese Wege auf dem Weg zu Ganzheit, Integration und persönlicher Entwicklung ergänzen und gegenseitig verstärken.
1. Hakomi verstehen
Hakomi, ausgesprochen Hah-co-me, ist ein Wort aus der Sprache der Hopi-Indianer und bedeutet in etwa "Wie stehst du in Beziehung zu diesen vielen Bereichen"? Hakomi ist ein Ansatz zum geführten Selbststudium, der die Achtsamkeit nutzt, um uns auf unsere tiefsten, grundlegenden Qualitäten des Menschseins einzustimmen. Sie will uns dazu befähigen, unsere eigene Verletzlichkeit, unseren Schmerz, unsere Unsicherheit und unsere Paradoxien mit Neugier und Mitgefühl zu betrachten. Anstatt zu versuchen, etwas zu "reparieren", das in uns kaputt zu sein scheint, und einen "Krieg gegen das Selbst" zu führen, arbeitet Hakomi nach dem Leitmotiv, zuerst innezuhalten und unsere störenden inneren Anteile zu studieren, um uns dann allmählich mit ihnen anzufreunden. Akzeptanz geht der Veränderung voraus, wie schon Lao-Tzu bescheinigte: "Wenn du etwas schrumpfen willst, musst du ihm zuerst erlauben, sich auszudehnen. Wenn du etwas loswerden willst, musst du ihm erst erlauben zu gedeihen." Hakomi versucht, buddhistische und taoistische Weisheiten mit einem modernen neurowissenschaftlichen Verständnis unseres Gehirns zu verbinden, indem es sich auf Erfahrungslernen statt auf bloße Theorie und Reflexion konzentriert. In der Hakomi-Psychotherapie liegt der Schwerpunkt darauf, unserer gefühlten Erfahrung Raum zu geben und nicht so sehr auf Intellektualisierung und Kognition. Worte und Analysen sind weniger wichtig als die subtilen Zeichen, die unser Körper ausdrückt.
Im Wesentlichen ist Hakomi eine psychodynamische und erfahrungsorientierte Technik und Philosophie, die auf fünf Kernprinzipien beruht: Achtsamkeit, Organizität, Gewaltlosigkeit, Ganzheitlichkeit von Geist und Körper und Einheit. Diese Prinzipien leiten den therapeutischen Prozess und prägen die Beziehung zwischen Therapeut/in und Klient/in. Sie fördern eine mitfühlende Erkundung des Selbst durch Achtsamkeit, um Zugang zu unbewusstem Material für Transformation und Heilung zu erhalten.
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Achtsamkeit
Hakomi nutzt die vom Buddhismus inspirierte Achtsamkeit als Grundlage für die Therapie und die Prozessarbeit. Dabei geht es um einen Zustand erhöhten Bewusstseins, in dem die Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment gerichtet ist und unbewusste Gedanken und Gefühle zum Vorschein kommen können. Wenn wir in der Lage sind, unsere Anhaftung an das, was wir bereits zu wissen glauben, zu suspendieren, öffnen wir uns für die Tiefe und das Geheimnis der Gegenwart. Dieses tiefe innere Bewusstsein ermöglicht die Erkundung von Kernüberzeugungen, verborgenen emotionalen Wunden und unbewussten Überzeugungen und erleichtert die Verarbeitung, Auflösung und letztendlich das persönliche Wachstum.
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Organizität
Organizität in Hakomi spiegelt die Sichtweise des Menschen als sich selbst organisierendes System wider, das von Natur aus zur Heilung und Ganzheit neigt. Sie respektiert die angeborene Weisheit und Heilungsfähigkeit jedes Einzelnen und betont die Überzeugung, dass jeder Mensch oder Organismus die Fähigkeit besitzt, sich selbst zu heilen und sein Potenzial zu entfalten. Dies entspricht genau dem, was der psychedelische Forscher und Pionier Stanislav Grof als "angeborene Heilungsintelligenz" bezeichnete - die Tendenz des Organismus, nach Gleichgewicht, Ganzheit oder Harmonie zu streben. Bei Hakomi wird der Mensch nicht als Maschine betrachtet, sondern als intelligentes, sich selbst organisierendes System, das nicht von außen repariert werden kann, sondern nur durch das Anzapfen seiner eigenen inneren kreativen Intelligenz und das Befolgen von Hinweisen aus dem gegenwärtigen Moment. In diesem Sinne haben Hakomi-Therapiesitzungen keine vordefinierte Tagesordnung, sondern folgen den natürlichen Prozessen, Bewegungen und nonverbalen Äußerungen des sich entfaltenden Moments.
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Gewaltfreiheit
Bei der Gewaltlosigkeit in Hakomi geht es darum, den Erfahrungen und Abwehrmechanismen des Kunden mit Sanftheit und Respekt zu begegnen. Dieses Prinzip schafft einen sicheren Raum, in dem die Klienten ihre innere Welt erforschen können, indem sie ihre Abwehrmechanismen als wichtigen Teil ihrer Erfahrung betrachten. Dieses Prinzip ist grundlegend, denn um unseren Blick nach innen zu richten, müssen wir uns sicher fühlen, so zu sein, wie wir sind. Wenn wir irgendeine Form von Gefahr oder Druck von außen spüren, z. B. dass wir vom Therapeuten beurteilt werden könnten, dass uns eine vordefinierte Agenda aufgezwungen wird oder dass uns andere Formen subtiler körperlicher oder verbaler Gewalt zugefügt werden könnten, werden wir uns wehren und unsere Aufmerksamkeit auf das Außen, aber nicht auf unsere innere Welt richten. Die sanfte und subtile Herangehensweise von HAKOMI steht in großem Gegensatz zu gewaltsameren Ansätzen wie dem "De-Armoring" oder einigen Formen von Ausdruckstherapien aus den 1960er Jahren (vgl. auch "Der Hoffman-Prozess vs. Psychedelische Retreat-Programme")
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Ganzheitlichkeit von Geist und Körper
Das westliche Denken und die Philosophie sind stark von der Idee der Trennung von Körper und Geist geprägt - seit René Descartes' Erklärung des Geist-Körper-Dualismus. Hakomi hingegen erkennt die Verflechtung von geistigen und körperlichen (somatischen) Erfahrungen an. Hakomi weiß, dass sich unsere Überzeugungen und Emotionen oft in unseren Körperempfindungen, Körperhaltungen und Bewegungsimpulsen manifestieren, und nutzt diese Integration von Geist und Körper, um Heilung zu ermöglichen. Wir "haben" nicht nur einen Körper, wir "sind" ein Körper, wobei unser Geist nur ein Ausdruck unseres verkörperten Seins ist. Hakomi betrachtet uns als komplexe "Körper-Geist-Systeme", bei denen jede Trennung von Körper und Geist lediglich das künstliche Ergebnis eines analytischen Prozesses ist. Jeder therapeutische Ansatz, der unsere verkörperte Natur ignoriert, wird unweigerlich den größten Teil des Bildes verfehlen und ist in seiner Wirksamkeit begrenzt. Das Aufspüren und Erforschen unserer somatischen Erfahrung ist daher ein entscheidendes Merkmal der HAKOMI-Therapie.
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Einigkeit
Das Prinzip der Einheit in Hakomi betrachtet den Einzelnen als Teil eines zusammenhängenden Ganzen, berücksichtigt die Beziehungsaspekte der eigenen Probleme und fördert das Gefühl der Verbundenheit mit anderen und der Umwelt. Unser Leben entfaltet sich sozusagen in einem "partizipatorischen Universum" (Morris Berman), in dem alles in einer wechselseitigen Interaktion existiert. Dies steht im Einklang mit modernen systemischen Ansätzen (in der Therapie, der Sozialarbeit und den Komplexitätswissenschaften) sowie mit dem integralen Denken (Ken Wilber). Es deckt sich auch gut mit Arthur Koestlers Konzept der "Holons". "Holon" bedeutet, dass jedes Ding/Objekt und jede Idee/jedes Wort sowohl eine eigenständige Einheit als auch ein hierarchischer Teil eines größeren Ganzen ist. So ist zum Beispiel eine Zelle in einem Organismus sowohl ein Ganzes als Zelle als auch gleichzeitig ein Teil des Organismus, ein größeres Ganzes mit einem höheren Komplexitätsgrad. Und dieser Organismus ist wiederum Teil eines größeren, komplexeren Ganzen, z. B. eines sozialen Ganzen (Familien, Stämme, Gesellschaften ...) oder eines Ökosystems. Diese Weltanschauung hat zwei wichtige Auswirkungen auf die Art und Weise, wie die Hakomi-Therapie praktiziert wird: Erstens können wir sicher sein, dass es in jedem von uns einen angeborenen Drang gibt, weg von der Fragmentierung hin zur Ganzheit zu gelangen - wir müssen uns nicht "reparieren" oder umgestalten, sondern die richtigen Bedingungen schaffen, damit sich unsere innere Intelligenz entfalten kann. Zweitens bedeutet die Vorstellung, dass wir Holons sind, dass jede Lösung für unser Problem ganzheitlich sein muss. Depressionen können z.B. nicht auf ein rein biochemisches Ungleichgewicht des Gehirns reduziert werden, sondern sind besser als facettenreiches Symptom auf potenziell vielen Ebenen zu betrachten, z.B. Körper, Geist, Seele, Gemeinschaft, Arbeit usw. Hakomi versucht, viele dieser psychosozialen Faktoren zu berücksichtigen.
2. Wie funktioniert die HAKOMI-Therapie?
Während die fünf Prinzipien von Hakomi (Achtsamkeit, Gewaltlosigkeit, Organizität, Einheit und Geist-Körper-Integration) die philosophische Grundlage bilden, beinhaltet die Therapie spezifische Techniken und Interventionen für die therapeutische Arbeit. Wie bei den meisten modernen Formen der Psychotherapie wird die Beziehung zwischen Therapeut/in und Klient/in als Mittel zur Veränderung angesehen. Der Therapeut bietet ein sicheres, nährendes und nicht wertendes Umfeld, in dem der Klient tief verwurzelte Überzeugungen und Gefühle erforschen kann. Das Besondere an HAKOMI ist, dass alle Techniken / Interventionen in Achtsamkeit stattfinden (d.h. die Kunden werden in einen Zustand entspannter, auf das Innere fokussierter Aufmerksamkeit geführt). Das hilft dabei, Zugang zu tieferen Gefühlszuständen und unterbewussten Überzeugungen zu finden.
3. Was macht HAKOMI einzigartig?
Neben der Achtsamkeit sind die folgenden Merkmale und Techniken von HAKOMI aus unserer Sicht besonders erwähnenswert.
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Nonverbale Hinweise
Hakomi-Therapeuten sind darin geschult, nonverbale Hinweise wie Körperhaltung, Gestik, Mimik und Tonfall zu beobachten und zu interpretieren, da sie oft mehr verraten als Worte und Hinweise auf zugrunde liegende psychodynamische Themen sein können. Diese Art des "Verfolgens" ist eine aktive Form des Beobachtens und kann für Interventionen genutzt werden. Sie ist aber auch wertvoll, um den Klient/innen zu signalisieren, dass sie gesehen werden und dass die Menschen auf sie in einer abgestimmten Weise reagieren.
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Sonden
Dabei handelt es sich um sanfte, nonverbale Handlungen (z.B. Gesten oder Bewegungen) oder verbale Vorschläge oder Fragen, die eingesetzt werden, während sich der Kunde in einem Zustand der Achtsamkeit befindet. Bei den Sondierungen wird der/die Kund/in gebeten, seine/ihre Gefühle oder Reaktionen auf bestimmte Wörter oder Sätze wahrzunehmen, um verborgene Überzeugungen und Emotionen aufzudecken. Betrachte sie als kleine "Experimente", bei denen du die inneren Reaktionen des Kunden auf allen Ebenen des Bewusstseins (Körperempfindungen, Bewegungsimpulse, Emotionen, Gedanken...) messen willst. Die Absicht ist, Reaktionen hervorzurufen, die unbewusstes Material offenbaren, einschließlich der Kernüberzeugungen und Erinnerungen des Kunden. Wenn der Therapeut z. B. die Sonde "Du bist voll und ganz der Liebe würdig und verdienst sie" sendet und der Kunde aus dem achtsamen Zustand zurückmeldet, dass beim Hören dieser Sonde ein Gedanke hochkam, der besagte, dass "das nicht wahr ist", oder ein Gefühl der Scham, ein Bewegungsimpuls, sich vom Therapeuten abzuwenden, oder ein Körpergefühl des Zusammenziehens in der Brust oder so, dann haben wir vielleicht eine selbstbegrenzende Überzeugung, ein "Hindernis für die Ernährung" gefunden und können dies in der Sitzung tiefer erforschen. Im Gegensatz zur traditionellen Gesprächstherapie ermutigt Hakomi die Klienten ausdrücklich, körperliche und somatische Erfahrungen zu notieren.
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Körperarbeit / Somatische Berührung
Dazu können sanfte Berührungen gehören oder das Anleiten des Kunden durch Körperhaltungen. Berührungen können auch als Experimente betrachtet werden, allerdings auf eine nonverbale Art (im Gegensatz zu den verbalen Sondierungen). Das Ziel ist es, körperliche Spannungen zu erforschen und zu lösen, die im Körper festgehalten werden und mit psychologischen Problemen zusammenhängen, von denen der Kunde berichtet.
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Charakter-Strategien
Hakomi-Therapeutinnen und -Therapeuten machen sich die Situation ihrer Klientinnen und Klienten zunutze, indem sie sich auf eine Typologie von Charakterstrategien beziehen. Dies sind Verhaltens-, Gefühls- und Denkmuster, die Menschen als Reaktion auf ihre Lebenserfahrungen oft unbewusst übernehmen. Sie sind die Bewältigungs- und Überlebensstrategien, die wir uns in unserer Kindheit und Jugend meist unbewusst angeeignet haben und die unserem inneren Drang folgen, unversehrt, integriert (ganz) und gut versorgt zu bleiben. Unsere Charakterstrategien zeigen also nicht unsere grundlegenden und pathologischen Charakterfehler auf und bescheinigen uns, wie "falsch" wir sind, sondern sprechen von dem Versuch unserer inneren Intelligenz, sich kreativ an die überwältigenden Bedingungen in unserem Leben anzupassen. Diese sanfte Haltung unterstreicht noch einmal Hakomis gewaltfreien Ansatz in der Therapie. Hakomis Verständnis von Charakterstrategien ist in der Entwicklungspsychologie, der Bindungstheorie und der Objektbeziehung verwurzelt und hat sich aus der Arbeit früher Pioniere wie Wilhelm Reich, Alexander Lowen, David Shapiro und John Pierrakos entwickelt. Was Hakomis Charaktertheorie von anderen Charaktertypologien der Psychologie unterscheidet, ist ihr Fokus auf somatische Manifestationen. Mit anderen Worten: Hakomi postuliert, dass unser Körper unsere psychologischen Charakterstrategien enthält und zum Ausdruck bringt. Die acht Charaktermuster sind: Einfühlsam/zurückgezogen, Abhängig/Ernsthaft, Selbstständig, Hart/Gnädig, Charmant/Verführerisch, Belastet/Ernsthaft, Fleißig/Überfokussiert und Ausdrucksstark/Kämpferisch. Ohne hier ins Detail zu gehen, möchten wir nur betonen, dass diese Strategien am besten auf "gemeinsam ausgehandelten Entwicklungskonflikten" beruhen und nicht auf festen Charaktertypen, die zur Klassifizierung von Menschen verwendet werden können.
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Umwandlung von Kernmaterial
Sobald Kernüberzeugungen und Erinnerungen aufgedeckt sind, z. B. durch Experimente wie Sonden, leitet der Therapeut den Kunden bei der Verarbeitung und potenziellen Umwandlung dieser Überzeugungen in anpassungsfähigere und gesündere an. Eine wichtige Intervention in der Verarbeitungsphase ist zum Beispiel die Bereitstellung der "fehlenden Erfahrung". Das bedeutet, dass der Therapeut das zur Verfügung stellt, was zu einem bestimmten Zeitpunkt im Leben des Klienten als unverfügbar eingestuft wurde. So könnte der Therapeut z.B. nährende emotionale Unterstützung anbieten, wenn der Klient den Zustand eines inneren Kindes wiedererlebt, in dem er als Kind allein gelassen und nicht unterstützt wurde. Diese neue emotionale Referenzerfahrung, Unterstützung zu erhalten, kann dazu beitragen, den ursprünglichen unterversorgten Zustand zu verändern und dem Kunden neue Möglichkeiten im Leben zu eröffnen.
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Integration von Erlebnissen
Der/die Therapeut/in hilft dem/der Klienten/in, seine/ihre Entdeckungen in sein/ihr Alltagsbewusstsein und -leben zu integrieren. Dazu kann es gehören, zu besprechen, wie sich die neu entdeckten Überzeugungen und Muster auf ihr tägliches Leben und ihre Beziehungen auswirken. Es kann auch bedeuten, dem Kunden dabei zu helfen, neue Erfahrungen zu festigen, wie z.B. die Fähigkeit, Nahrung anzunehmen oder einfach die Möglichkeit zu erkennen, bei Bedarf Unterstützung und Nahrung anzufordern und zu üben, sie anzunehmen.
4. Psychedelisch unterstützte innere Arbeit
Psychedelisch unterstützte innere Arbeit, die den kontrollierten Konsum von Substanzen wie Psilocybin-Pilzen oder -Trüffeln, MDMA oder LSD beinhaltet, führt zu veränderten Bewusstseinszuständen, in denen tief sitzende emotionale Themen und Kernüberzeugungen an die Oberfläche kommen können und Möglichkeiten für transformative Heilung bieten. Das Spektrum dieser von psychoaktiven Substanzen unterstützten Modalitäten reicht von psychedelisch unterstützter Psychotherapie bis zu psychedelischen Retreats und von 1:1-Settings bis zu Gruppenformaten.
5. Erforschung der Synergie zwischen Hakomi und psychedelisch unterstützter innerer Arbeit
Bei Evolute Institute finden wir, dass die Prinzipien und Praktiken von Hakomi bemerkenswert gut mit der Art und Weise übereinstimmen, wie wir psychedelisch gestützte innere Arbeit praktizieren. Beide betonen die Bedeutung eines sicheren, nicht wertenden Raums (oder Settings) und der Erforschung des Unterbewusstseins und der Ganzkörperintelligenz, um Heilung und persönliches Wachstum zu fördern. Professionell begleitete psychedelische Retreats beinhalten hochgradig abgestimmte 1:1-Coaching-Settings sowie warme und vertrauensvolle Gruppenräume, die viele der Merkmale einer guten HAKOMI-Therapie nachahmen: Gewaltlosigkeit, verkörperte und sanfte Erkundung von Themen in einem Zustand der Achtsamkeit, Mobilisierung der Kraft der Beziehungsfähigkeit und Verbundenheit für Heilung und Entwicklung.
Wie sieht die "Synergie" aus?
Die Frage ist: Wenn wir von "Synergie" sprechen, bedeutet das:
a.) Die Einnahme einer psychedelischen Substanz (in einer niedrigen bis mittelhohen Dosis) während oder zur Vorbereitung einer HAKOMI-Psychotherapiesitzung - wie es bei der traditionellen Psycholyse gemacht wird.
Oder würde es bedeuten:
b.) Die HAKOMI-Therapie auch als Teil einer persönlichen Prozessarbeit zu machen, die sich über einen längeren Zeitraum (mehrere Jahre) erstreckt und alle möglichen Modalitäten umfasst, wie Körperarbeit, legale psychedelische Arbeit, Coaching und andere therapeutische Modalitäten jenseits von HAKOMI? In diesem Sinne können sich verschiedene Modalitäten ergänzen und gegenseitig verstärken, wenn es um psychologische Veränderung, Flexibilisierung und Wachstum geht.
Eine Randbemerkung: In vielen Ländern sind viele psychedelische Substanzen (noch) nicht legal, so dass es derzeit in vielen Ländern nicht möglich ist, eine psychedelisch unterstützte HAKOMI-Sitzung in einem legalen Rahmen durchzuführen. Man kann jedoch in Länder wie die Niederlande oder Jamaika reisen, wo viele psychedelische Substanzen bereits heute legal sind. Und in vielen Gerichtsbarkeiten auf der ganzen Welt, von Australien bis zu verschiedenen US-Bundesstaaten, ist die psychedelisch unterstützte Psychotherapie legal oder wird gerade legalisiert. Wenn die Psychotherapeutin oder der Psychotherapeut mit der Lizenz und der Ausbildung für psychedelisch unterstützte Arbeit eine HAKOMI-Praktikerin oder ein HAKOMI-Praktiker ist, können die Menschen auch von legalen, psychedelisch unterstützten HAKOMI-Sitzungen profitieren.
Vier wichtige Überlegungen zur Kombination von HAKOMI und Psychedelika
Die folgenden vier Punkte fallen auf, wenn es darum geht, wie HAKOMI und psychedelische Arbeit zusammenpassen. Die ersten beiden gelten für den Fall a.), alle vier können als gültig angesehen werden, wenn man die Modalität betrachtet b.). (Siehe Fall a und b oben)
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Verbesserte Achtsamkeit und Selbstwahrnehmung
Psychedelika können die Achtsamkeit intensivieren und eine tiefere Erforschung des Kernmaterials ermöglichen, was die Sitzungen in Kombination mit dem achtsamen, forschenden Ansatz von Hakomi besonders wirkungsvoll macht.
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Tiefe emotionale Verarbeitung
Sowohl Hakomi als auch Psychedelika erleichtern eine tiefe emotionale Verarbeitung, wobei Psychedelika unterbewusstes Material an die Oberfläche bringen und Hakomi einen Rahmen bietet, um diese Erfahrungen zu erforschen und zu integrieren.
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Beschleunigte Heilung
Die Synergie von Hakomis sanftem Ansatz und den tiefgreifenden Erfahrungen, die durch Psychedelika ausgelöst werden, kann den Entwicklungs- bzw. Verarbeitungs- (Heilungs-) und Integrationsprozess beschleunigen und so eine schnelle Transformation tief sitzender emotionaler Wunden ermöglichen.
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Integration
Die Integration ist sowohl in der Hakomi- als auch in der psychedelischen Therapie von entscheidender Bedeutung. Dabei geht es darum, die Erkenntnisse und Erfahrungen aus den Sitzungen auf das tägliche Leben zu übertragen. Der Fokus von Hakomi auf Achtsamkeit und Selbststudium bietet einen hervorragenden Rahmen für diesen Integrationsprozess. Professionelle Anbieter von psychedelischen Retreats bieten zahlreiche Integrationssitzungen vor Ort und in den Wochen und Monaten nach der psychedelischen Erfahrung an, sowohl in der Gruppe als auch im 1:1-Setting. Siehe auch "Wie du ein psychedelisches Retreat auswählst, das mit deinen persönlichen Werten und Überzeugungen übereinstimmt".
Fazit
Die Integration von Hakomi-Therapie und psychedelisch gestützter innerer Arbeit stellt eine neue Grenze in der Psychotherapie, im Coaching und in der Prozessarbeit dar und bietet Wege für tiefgreifende Heilung und persönliches Wachstum.1
Diese Synergie verbindet die Achtsamkeit, Körperorientierung und das Mitgefühl von Hakomi mit dem transformativen Potenzial von Psychedelika und verspricht tiefere Selbstentdeckung, Integration, erweiterte Zustände und den Zugang zu neuen Ebenen oder Stufen des Wachstums.
Und wenn wir unseren Entwicklungsweg ganz allgemein als "in unserem eigenen Prozess sein" betrachten, der sich über Jahre oder sogar über unser ganzes Leben erstreckt und zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Stadien unterschiedliche Schwerpunktthemen auf dem Weg hat, dann können sowohl die psychedelisch unterstützte innere Arbeit als auch HAKOMI einen tiefen und wirkungsvollen Weg bieten, dieses Wachstum zu fördern.
Und bitte bedenke, dass wir keine medizinischen Ratschläge erteilen und du dich immer an einen Arzt wenden solltest, bevor du eine Entscheidung über den Konsum von Psychedelika triffst.
Dr. Dmitrij Achelrod,
Mitbegründer Evolute Institute
LASS UNS EIN BISSCHEN PLAUDERN..
Wir laden dich ein, ein Gespräch mit uns zu vereinbaren. Gemeinsam können wir alle Fragen klären, die du vielleicht hast. Wir können herausfinden, ob unser psychedelisch unterstütztes Retreatprogramm zu diesem Zeitpunkt das Richtige für dich ist.
1. Psychedelisches Somatisches Institut (PSI): Ein sehr interessanter alternativer Ansatz, der psychedelische Therapie mit somatischer Arbeit verbindet, wird von Saj Razvi am Psychedelic Somatic Institute entwickelt (Psychedelisch-Somatisches Institut (PSI)). Sie wird Psychedelische Somatische Interaktionelle Psychotherapie genannt. Für weitere Informationen siehe www.psychedelicsomatic.org. ↩
Bibliographie
Weiss, H., Johanson, G., & Monda, L. (Eds.). (2015). Hakomi achtsamkeitszentrierte somatische Psychotherapie: Ein umfassender Leitfaden für Theorie und Praxis. W. W. Norton & Company.
- Das Hakomi-Institut. (n.d.). Die Hakomi-Prinzipien. Abgerufen von [https://hakomiinstitute.com/]]
- GoodTherapy. (n.d.). Grundsätze der Hakomi Körperzentrierten Therapie. Abgerufen von [https://www.goodtherapy.org]
- Das Embody Lab. (n.d.). Erkundung der Hakomi-Methode der achtsamen Psychotherapie. Abgerufen von [https://www.theembodylab.com/blog/exploring-the-hakomi-method-of-mindful-psychotherapy]
- Wikipedia. (n.d.). Hakomi. Abgerufen von [https://en.wikipedia.org/wiki/Hakomi]
- Geist.Hilfe. (n.d.). Hakomi-Therapie: Wie kann sie dich heilen, Vorteile und FAQs. Abgerufen von [https://mind.help/topic/hakomi-therapy/]
- The Human Condition. (n.d.). Hakomi-Therapie: Überblick und Effektivität. Abgerufen von [https://thehumancondition.com/hakomi-therapy/]
- Hakomi Institute of Australia. (n.d.). Über Hakomi - Hakomi Achtsame Somatische Psychotherapie. Abgerufen von [https://hakomi.com.au/]
- Maya Gesundheit. (2022). Wie die Hakomi-Therapie die psychedelische Heilung unterstützt. Abgerufen von [https://www.mayahealth.com/blog/how-hakomi-therapy-supports-psychedelic-healing]
- Evolute Institute. (n.d.). Artikel über Psychedelika und Psychotherapie. Abgerufen von [https://evolute-institute.com/blog-insights/]