Francisca Niklitschek
Mitwirkende Autoren
Dmitrij Achelrod PhD
Francisca Niklitschek
Wenn Sie unsere Beiträge verfolgt haben, Regulierung des Nervensystems Serie, Sie wissen bereits, wie stark unsere Physiologie die Art und Weise beeinflusst, wie wir das Leben erleben. Unser Nervensystem sucht ständig nach Sicherheit, Ausgeglichenheit und Verbundenheit. Wenn es reguliert ist, fühlen wir uns geerdet und präsent. Ist dies nicht der Fall, können selbst kleine Momente überwältigend wirken.
Meditation bietet eine leicht zugängliche Möglichkeit, dieses Gleichgewicht wiederherzustellen. Sie lädt uns dazu ein, langsamer zu werden, in uns hineinzuhören und unserem Körper die Möglichkeit zu geben, sich von der Hektik des modernen Lebens zu erholen. Durch nur wenige Minuten täglicher Stille können wir unserem Körper wieder vermitteln, wie sich Ruhe anfühlt.
Wie Meditation das Nervensystem reguliert
Aus physiologischer Sicht hat Meditation einen messbaren Einfluss auf die Funktionsweise unseres Nervensystems. Wenn wir still sitzen und unseren Atem zur Ruhe kommen lassen, wird das parasympathische Nervensystem, der Ruhe- und Verdauungsmodus des Körpers, aktiv. [1]. Diese sanfte Veränderung signalisiert dem Körper, dass er sich sicher entspannen, verdauen und regenerieren kann. Wenn Sie mehr über das Nervensystem und seine Funktionsweise erfahren möchten, können Sie sich folgende Informationen ansehen: der erste Blog dieser Reihe.
Gleichzeitig zeigen Forschungsergebnisse, dass Meditation die Aktivität im Amygdala, der Teil des Gehirns, der für Angst- und Stressreaktionen zuständig ist [1], [2], [3], [4], während gleichzeitig die Regulierung durch die präfrontaler Kortex, das die Entscheidungsfindung und das emotionale Gleichgewicht unterstützt [5] [6]. Mit der Zeit verbessert regelmäßiges Üben Vagustonus, ein wichtiger Indikator für die Flexibilität und Belastbarkeit des Nervensystems [7], [8], [9].
Einfach ausgedrückt: Wenn wir meditieren, trainieren wir unseren Körper, vom Stressmodus in den Sicherheitsmodus zurückzukehren. Dieser Prozess findet nicht nur im Geist statt, sondern ist eine Neukalibrierung des gesamten Körpers, die unser System wieder in Einklang bringt. Durch regelmäßiges Üben lernt das Nervensystem, die Stille wieder als Zuhause zu erkennen.

Das Default Mode Network beruhigen: Ein gemeinsamer Weg zwischen Meditation und Psychedelika
Vielleicht erinnern Sie sich aus unseren früheren Blogs daran, dass die Standardmodus-Netzwerk (DMN) ist ein Netzwerk, das mit selbstreferentiellem Denken, dem ständigen inneren Geschwätz, Planen und Selbstbewertung verbunden ist, die unser Selbstverständnis prägen. Wenn dieses Netzwerk überaktiv ist, wie es häufig bei Depressionen und Angststörungen der Fall ist, kann der Geist in einem Kreislauf aus Grübeln und Sorgen gefangen sein. [10], [11], [12].
Interessanterweise beeinflussen sowohl Psychedelika als auch Meditation dasselbe Netzwerk. Forschungen zeigen, dass Meditation die Aktivität im DMN verringert, was zu einem ruhigeren und weitläufigeren Bewusstseinszustand führt. [13], [14]. Dies spiegelt die Art und Weise wider, wie psychedelische Erfahrungen starre Muster selbstbezogener Gedanken vorübergehend auflösen können und so ein Gefühl tieferer Verbundenheit und Offenheit ermöglichen. [15], [16], [17].
Wenn die DMN-Aktivität nachlässt, kann das Nervensystem von Wachsamkeit in einen Ruhezustand übergehen. Der Körper fühlt sich sicherer, und die Grenzen zwischen “Selbst” und “Umgebung” verschwimmen. In diesem Zustand beschreiben viele Menschen ein Gefühl der Leichtigkeit, ein Ruhen in der Gegenwart statt in mentalen Erzählungen.
Sowohl Meditation als auch Psychedelika scheinen uns zu derselben biologischen und psychologischen Integration zu führen: einem ruhigeren Geist, einem ausgeglicheneren Körper und einer tieferen Verbindung zum Leben selbst. Durch Meditation können wir diesen Wandel auf natürliche und nachhaltige Weise erreichen und mit der Zeit lernen, zu dieser geerdeten Offenheit zurückzukehren, ohne dass wir einen externen Auslöser benötigen.
Jenseits des Verstandes: Meditation als somatische Praxis
Meditation wird oft als mentale Übung angesehen, als etwas, das im Kopf stattfindet. Einige der tiefgründigsten Momente der Meditation entfalten sich jedoch im Körper. Wenn wir unsere Aufmerksamkeit von Gedanken auf Empfindungen, vom Tun zum Fühlen verlagern, beginnen wir, Meditation als etwas zu erleben, das somatisch Übung.
Durch sanftes Bewusstwerden des Atems, des Herzschlagrhythmus oder des Kontakts des Körpers mit dem Boden verbinden wir uns wieder mit unserer inneren Landschaft. Diese Praxis des Interozeption – das Bewusstsein für innere Körperzustände – stärkt unsere Fähigkeit, wahrzunehmen und auf das zu reagieren, was in uns vorgeht [6]. Wenn die Interozeption klarer wird, findet das Nervensystem auf natürliche Weise mehr Gleichgewicht. [18].
Jedes Mal, wenn Sie bemerken, dass Ihr Herzschlag langsamer wird oder Ihr Atem ruhiger wird, beobachten Sie, wie sich Ihr Nervensystem in Echtzeit neu kalibriert. Diese subtilen Veränderungen sind biologische Anzeichen dafür, dass der Körper wieder in einen Zustand der Sicherheit zurückkehrt. Meditation wird in diesem Sinne zu einem Dialog zwischen Körper und Geist, bei dem das Zuhören wichtiger ist als das Kontrollieren.
Meditationsformen für die tägliche Regulierung
Es gibt nicht die eine richtige Art zu meditieren. Das Wichtigste ist, Praktiken zu finden, die Ihrem System helfen, sich sicher und präsent zu fühlen. Im Folgenden finden Sie einige einfache Formen der Meditation. Meditation zur Regulierung des Nervensystems die Sie im Alltag entdecken können.
Körperscan-Meditation
Ein Körperscan lädt dazu ein, sich langsam durch verschiedene Körperteile zu bewegen, von der Kopfkrone bis zu den Zehenspitzen. Diese schrittweise Aufmerksamkeit fördert Sicherheit, Erdung und Körperbewusstsein. [19]. Es ist eine wirkungsvolle Methode, um das Bewusstsein im gegenwärtigen Moment zu verankern, insbesondere wenn sich der Geist zerstreut anfühlt.
Meditation der liebenden Güte
Es stammt aus dem Buddhismus und beschreibt eine Geisteshaltung der selbstlosen, bedingungslosen Güte und des Mitgefühls gegenüber allen Lebewesen. [20]. Die Meditation der liebenden Güte weckt ein Gefühl der Wärme und Verbundenheit, sowohl gegenüber sich selbst als auch gegenüber anderen. Studien haben gezeigt, dass diese Praxis Stress reduziert und positive Emotionen verstärkt, indem sie Bereiche des Gehirns aktiviert, die mit Empathie und sozialer Bindung in Verbindung stehen. [20]. Wenn das Herz weich wird, folgt das Nervensystem.
Offene Achtsamkeit oder Achtsamkeitsmeditation
Diese Übung lädt uns dazu ein, in offener Beobachtung zu verweilen und Empfindungen, Gedanken und Emotionen wahrzunehmen, sobald sie auftauchen, ohne sie festhalten oder ihnen nachgehen zu müssen. Mit der Zeit stärkt dies die emotionale Regulierung und lehrt das Nervensystem, in der Gegenwart verankert zu bleiben, anstatt zu reagieren. [1].
Mikro-Meditationen
Kleine Pausen über den Tag verteilt, eine Minute nach dem Schließen Ihres Laptops, ein paar Atemzüge vor dem Essen, ein achtsamer Moment vor dem Eintritt in ein Gespräch, können eine tiefgreifende regulierende Wirkung haben. Diese kurzen Check-ins erinnern das Nervensystem daran, dass auch inmitten von Bewegung Ruhe möglich ist.
Eine ausführlichere Liste von Meditationstechniken und Anleitungen dazu, worauf Sie sich bei jeder Technik konzentrieren sollten, finden Sie in unserem vorheriger Blogbeitrag zu Worauf man sich während der Meditation konzentrieren sollte.
Von der Praxis zur Präsenz: Der tiefgreifende Wandel
Die wahre Kraft der Meditation entfaltet sich durch kleine, beständige Gesten, die in den Alltag eingebunden sind. Ein paar achtsame Minuten können den Rhythmus eines ganzen Tages prägen. Das kann eine achtsame Minute sein, bevor Sie morgens Ihr Handy checken, oder ein tiefer Atemzug, um Ihre Empfindungen wahrzunehmen, bevor Sie ein schwieriges Gespräch führen. Diese kleinen Rituale wirken wie sanfte Erinnerungen, wie Anker, die das Nervensystem immer wieder in einen Zustand der Sicherheit zurückbringen.
Beständigkeit ist wichtiger als Perfektion. Jedes Mal, wenn wir innehalten, um zu atmen, wahrzunehmen oder uns zu entspannen, senden wir unserem Körper eine Botschaft des Vertrauens: Hier bist du sicher. Mit der Zeit beginnen diese Momente, unsere Grundeinstellung zu verändern. Wir beginnen, Ruhe nicht mehr als einen natürlichen Zustand zu empfinden, und unsere Reaktionen werden ausgeglichener, unsere Präsenz tiefer und unsere Verbindung zu anderen authentischer.
Bei Evolute sehen wir dies als Teil einer größeren Bewegung: Innere Arbeit als Grundlage für bewusstes Leben und Führung. Meditation fördert eine Art von Bewusstsein, das es uns ermöglicht, auch in komplexen Situationen mit Klarheit, Empathie und geerdeter Stärke zu handeln.
Wenn wir lernen, in uns selbst zur Ruhe zu kommen, lernt unser Nervensystem, dem Leben wieder zu vertrauen. Dieses Vertrauen wird zur Grundlage, auf der Kreativität, Resilienz und echte Verbundenheit wachsen können.
Nehmen Sie sich jetzt vielleicht ein paar ruhige Minuten Zeit, um sich hinzusetzen, zu atmen und wahrzunehmen, was in Ihnen lebendig ist. Wie Jon Kabat-Zinn uns erinnert:
“Du kannst die Wellen nicht aufhalten, aber du kannst lernen, zu surfen.”

Bibliographie
[1] Y.-Y. Tang, B. K. Hölzel und M. I. Posner, ‘The neuroscience of mindfulness meditation’ (Die Neurowissenschaft der Achtsamkeitsmeditation), Nat. Rev. Neurosci., Band 16, Nr. 4, S. 213–225, April 2015, doi: 10.1038/nrn3916.
[2] C. Maher et al., ‘Intrakranielle Substrate der durch Meditation induzierten Neuromodulation in Amygdala und Hippocampus’, 10. Mai 2024, bioRxiv. doi: 10.1101/2024.05.10.593445.
[3] ‘Vollständiger Artikel: Durch Meditation hervorgerufene neuroplastische Veränderungen der Amygdala-Aktivität während der Verarbeitung negativer Emotionen. Zugriff: 07. Oktober 2025. [Online]. Verfügbar unter: https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/17470919.2017.1311939
[4] G. Desbordes, L. T. Negi, T. W. W. Pace, B. A. Wallace, C. L. Raison und E. L. Schwartz, ‘Auswirkungen von Achtsamkeits- und Mitgefühlsmeditationstraining auf die Reaktion der Amygdala auf emotionale Reize in einem normalen, nicht meditativen Zustand’, Front. Hum. Neurosci., Band 6, Nov. 2012, doi: 10.3389/fnhum.2012.00292.
[5] A. A. Taren, J. D. Creswell und P. J. Gianaros, ‘Dispositional mindfulness co-varies with smaller amygdala and caudate volumes in community adults’ (Dispositionelle Achtsamkeit korreliert mit einem geringeren Volumen der Amygdala und des Caudatus bei Erwachsenen in der Allgemeinbevölkerung), PloS One, Band 8, Nr. 5, S. e64574, 2013., doi: 10.1371/journal.pone.0064574.
[6] N. A. S. Farb, Z. V. Segal und A. K. Anderson, ‘Mindfulness meditation training alters cortical representations of interoceptive attention’ (Achtsamkeitsmeditationstraining verändert die kortikalen Repräsentationen der interozeptiven Aufmerksamkeit), Soc. Cogn. Affect. Neurosci., Band 8, Nr. 1, S. 15–26, Januar 2013, doi: 10.1093/scan/nss066.
[7] ‘Die Auswirkungen der Herzrhythmusmeditation auf den Vagustonus und das Wohlbefinden: Eine Forschungsstudie mit gemischten Methoden | Angewandte Psychophysiologie und Biofeedback’. Zugriff: 07. Oktober 2025. [Online]. Verfügbar: https://link.springer.com/article/10.1007/s10484-024-09639-0
[8] S. Breit, A. Kupferberg, G. Rogler und G. Hasler, ‘Der Vagusnerv als Modulator der Gehirn-Darm-Achse bei psychiatrischen und entzündlichen Erkrankungen’, Front. Psychiatry, Band 9, S. 44, März 2018, doi: 10.3389/fpsyt.2018.00044.
[9] ‘Bewertung des autonomen Nervensystems mittels Ein-Kanal-EKG zur Überwachung von Meditation | Wissenschaftliche Berichte’. Zugriff: 07. Oktober 2025. [Online]. Verfügbar unter: https://www.nature.com/articles/s41598-022-27121-x
[10] Y. I. Sheline et al., ‘Das Default Mode Network und selbstreferenzielle Prozesse bei Depressionen’, Proc. Natl. Acad. Sci., Band 106, Nr. 6, S. 1942–1947, Februar 2009, doi: 10.1073/pnas.0812686106.
[11] C. G. Davey, J. Pujol und B. J. Harrison, ‘Mapping the self in the brain’s default mode network’ (Kartierung des Selbst im Standardmodus-Netzwerk des Gehirns), NeuroImage, Band 132, S. 390–397, Mai 2016, doi: 10.1016/j.neuroimage.2016.02.022.
[12] R. L. Carhart-Harris und K. J. Friston, ‘Der Standardmodus, Ich-Funktionen und freie Energie: eine neurobiologische Darstellung freudscher Ideen’, Brain, Band 133, Nr. 4, S. 1265–1283, April 2010, doi: 10.1093/brain/awq010.
[13] J. A. Brewer, P. D. Worhunsky, J. R. Gray, Y.-Y. Tang, J. Weber und H. Kober, ‘Meditation experience is associated with differences in default mode network activity and connectivity’ (Meditationserfahrung steht im Zusammenhang mit Unterschieden in der Aktivität und Konnektivität des Default Mode Network), Proc. Natl. Acad. Sci., Band 108, Nr. 50, S. 20254–20259, Dez. 2011, doi: 10.1073/pnas.1112029108.
[14] K. A. Garrison, T. A. Zeffiro, D. Scheinost, R. T. Constable und J. A. Brewer, ‘Meditation führt zu einer verminderten Aktivität des Default Mode Network über eine aktive Aufgabe hinaus’, Cogn. Affect. Behav. Neurosci., Band 15, Nr. 3, S. 712–720, Sept. 2015, doi: 10.3758/s13415-015-0358-3.
[15] R. L. Carhart-Harris et al., ‘Neuronale Korrelate des psychedelischen Zustands, ermittelt durch fMRI-Studien mit Psilocybin’, Proc. Natl. Acad. Sci., Band 109, Nr. 6, S. 2138–2143, Februar 2012, doi: 10.1073/pnas.1119598109.
[16] E. Tagliazucchi, R. Carhart-Harris, R. Leech, D. Nutt und D. R. Chialvo, ‘Enhanced repertoire of brain dynamical states during the psychedelic experience’ (Erweitertes Repertoire dynamischer Zustände des Gehirns während psychedelischer Erfahrungen), Hum. Brain Mapp., Band 35, Nr. 11, S. 5442–5456, Nov. 2014, doi: 10.1002/hbm.22562.
[17] J. S. Siegel et al., ‘Psilocybin desynchronisiert Gehirnnetzwerke’, medRxiv, S. 2023.08.22.23294131, Aug. 2023, doi: 10.1101/2023.08.22.23294131.
[18] J. Singer und A. Damasio, ‘Die Physiologie der Interozeption und ihre adaptive Rolle im Bewusstsein’, Philos. Trans. R. Soc. B Biol. Sci., Band 380, Nr. 1939, S. 20240305, doi: 10.1098/rstb.2024.0305.
[19] J. Kabat-Zinn und T. N. Hanh, Das Leben als Katastrophe: Mit der Weisheit Ihres Körpers und Geistes Stress, Schmerzen und Krankheiten begegnen. Random House Verlagsgruppe, 2009.
[20] S. G. Hofmann, P. Grossman und D. E. Hinton, ‘Loving-kindness and compassion meditation: Potential for psychological interventions’ (Meditation der liebenden Güte und des Mitgefühls: Potenzial für psychologische Interventionen), Clin. Psychol. Rev., Band 31, Nr. 7, S. 1126–1132, Nov. 2011, doi: 10.1016/j.cpr.2011.07.003.
Patrick Liebl,
Lead Facilitator & Integrationsexperte
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